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„Wir haben die Lande gemessen, die Naturkräfte gewogen, die Mittel der Industrie berechnet, und siehe, wir haben ausgefunden: daß diese Erde groß genug ist; daß sie jedem hinlänglich Raum bietet, die Hütte seines Glückes darauf zu bauen; daß diese Erde uns alle anständig ernähren kann, wenn wir alle arbeiten und nicht einer auf Kosten des anderen leben will; und daß wir nicht nötig haben, die größere und ärmere Klasse an den Himmel zu verweisen.“ Heinrich Heine, 1836
Es wird erzählt, man habe die Werke des Aristoteles in der antiken Bibliothek von Rhodos in einer bestimmten Reihenfolge einsortiert: vorne die naturphilosophischen Bücher, dahinter (griechisch „meta“) die über die Physik hinausgehenden Theorien, die man darum fortan „meta ta physika“ nannte. Wer weiß, ob’s stimmt, aber so hatten die Dinge schon mal ihre literarische Grundordnung. Überhaupt: kein schlechtes Bild, sich die Welt als Bibliothek vorzustellen. Ein stetig wachsender, unendlicher Speicher von Beschreibungen, Hypothesen und Beweisführungen, ein Gedächtnis der menschlichen Erfahrung und Erkenntnis. So faszinierend, dass sich mancher gar nicht mehr auf die reale Welt einlassen mag, die im metaphysischen Sinne genauso virtuell ist wie ein Computerspiel – eine Projektion, eine Vorstellungswelt eben.
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