Die Welt ist schlecht, die Kunst ist gut


Zur Abwechslung mal was Schönes: die Street-Art-Ausstellung MAGIC CITY, derzeit in der kleinen Olympiahalle in München, sollte man sich nicht entgehen lassen. Weil es einfach gut tut, kraftvolle Bilder aufzusaugen, andere, als die im tagtäglichen Medienterror. Auch wenn es nur Visionen, Illusionen oder harmlose Täuschungen sind. Kunst mag ja wenig auf direktem Weg bewegen, aber sie hilft über vieles hinweg.

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Think positive – all over Europe!


Verkehrte Welt. Da sind uns die USA manchmal mir ihrem Positivismus etwas auf die Nerven gegangen und jetzt müssen wir selbst diese Mentaltechnik anwenden. Um möglichst ein gesittetes Vorbild zu bleiben, während die Amerikaner uns den Mittelfinger zeigen. Sei's drum, die Realpolitik in Europa startet im entscheidenden Wahljahr 2017 mit einem klaren Ja der Niederländer zur Einheit in Vielfalt.

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Pulse of Europe – wir sind die Mehrheit!


Das Wichtigste zuerst: sich in der Öffentlichkeit zeigen und physisch sichtbar werden, deutlich zu machen, dass die überwiegende Mehrheit ein freies und vereintes Europa behalten und gestalten will – das ist die zentrale Botschaft von „Pulse of Europe“, einer überparteilichen Bürgerbewegung, die sich in immer mehr Städten organisiert und der man sich anschließen sollte. Das Wichtigste ist, die sicher geglaubten Dämme nicht einbrechen zu lassen, denn der primitive Populismus drückt mit der penetranten Aggressivität des Wassers dagegen und sickert in jeden noch so kleinen Riss. Angesichts des Brexit-Desasters, der Trump-Katastrophe und des drohenden Rechtsrucks in den Niederlanden und Frankreich, sind alle Luxusprobleme erst mal nachrangig. Das Wichtigste ist ein klares Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung, zum liberalen Rechtsstaat, zu einem friedlichen, starken Europa!

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Jazz – A Love Supreme


Nur gut, dass ich beim Umzug ins neue Atelier meine alte Schallplattensammlung abgestaubt habe. So kann ich neben dem deprimierenden Anti-Amerika-Blues einen alternativen, positiven Soundtrack einspielen. Und da gibt's nur eins: Im guten alten Jazz steckt das wirklich großartige Amerika! Jazz ist Spiritualität und pure Lebensfreude, Schönheit und Lust, Ordnung und Chaos – Jazz ist 100 % made in USA, heiße Luft, reine Energie. Und natürlich zeigt sich auch hier die ganze Ambivalenz in einer eigenen Chronik des Rassismus. Denn schwarze Musikerinnen und Musiker werden nach wie vor diskriminiert. Unterm Strich steht aber, wie zum Trotz, ein monumentales Ergebnis von herausragend künstlerischer Qualität und multikultureller Kraft.

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Das moralische Gesetz in uns

Fotovorlage: AdobeStock


Wem Trumps Thronbesteigung verständlicherweise die Sprache verschlagen hat, sollte sich langsam aber sicher aus der Schockstarre lösen, denn in naher Zukunft wird unsere ganze Aufmerksamkeit verlangt. Ein leises Gemaule reicht nicht gegen die vorlauten Dumpfbacken, die sich gesucht und nun gefunden haben, ab sofort aber von uns kräftigen Gegenwind spüren müssen. Egal, wie altklug sich das jetzt anhört: es geht um nichts weniger, als um die Ideale der Aufklärung und unsere moralischen Verpflichtungen. Die Meisten langweilt vielleicht der philosophische Überbau unseres Systems, aber ohne den können wir einpacken. Durch weltferne Ignoranz riskieren wir leichtfertig den Verlust unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

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McFly antwortet nicht!

Fotovorlage: AdobeStock


Schluss mit lustig! – Wer oder was ist McFly und was soll der Quatsch mit dem Fluxkompensator? Meine alberne Ironie aus dem letzten Beitrag tut mir fast schon wieder leid. Die Zeiten sind nicht komisch, vielleicht deshalb dieser Galgenhumor, eine Übersprungshandlung als Reaktion auf die immer neuen, roten Warnlampen, die da aufleuchten. Das generiert eine Paranoia, wie bei Systemabstürzen am Mac oder PC, kurz bevor sich die Festplatte verabschiedet.

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Zurück in die Zukunft?

Fotovorlage: Adobe:Stock


Das mächtigste Land der Welt hat zur Abwechslung auch mal einen größenwahnsinnigen Geschäfts-Führer und nachdem sich keiner vorstellen konnte, dass es wirklich dazu kommt, dürfen wir uns nur noch vorstellen, wie unwirklich es ausgeht. Leider entwickeln sich die Dinge in der Realität meist mit nüchterner Konsequenz und nicht mit der behaglichen Melodramatik eines Films, wo in letzter Sekunde die glorreichen Sieben das Schlimmste verhindern. Weder die soundsovielte Kavallerie noch irgendein Hollywood-Freak können hier und heute noch was dran drehen. Dennoch scheinen sich manche Zeitgenossen ein Gemüt bewahrt zu haben, als sei das Leben nur ein verrücktes Welttheater, das man am besten entspannt und gut gelaunt genießt. Ich nicht.

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Wir Halbweisen aus dem Abendland

Stefan Lochner Altar der Stadtpatrone*


Vor langer Zeit – die Grundschule hieß noch Volksschule – fragte der Pastor im Religionsunterricht nach der Bedeutung des Kürzels C+M+B, das die Sternsinger Jahr für Jahr mit Kreide auf die Haustür schreiben. Das wusste ich, der Pastor aber lächelte nur milde über meine kindliche Antwort. Nein, natürlich bedeute das nicht einfach Caspar, Melchior und Balthasar. Wär' ja auch zu leicht gewesen. Daraufhin schrieb er selbst einen kryptischen Text an die Tafel, drehte sich wieder zu uns und wartete geduldig, dass einer ihn fragte, was das heißt. Hat dann aber keiner gemacht, weil's wohl keiner wirklich wissen wollte und drum hat er's sich einfach noch mal selbst erklärt: Christus mansionem benedicat, Christus segne dieses Haus!

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Rückzug ins Private?


Am Anfang des Jahres fragt man sich – angesichts der Umstände in letzter Zeit – ob man alles richtig gemacht hat? Vor allem, inwieweit taugt die Privatsphäre für das eigene Berufsleben? Nach vielen Jahren in einer Ateliergemeinschaft ist der Umzug ins Wohnatelier durchaus ein Experiment. Von allen Optionen, die sich mir anboten, war dies jedoch die flexibelste Variante und deshalb auch die reversibelste – getreu meinem Lieblingskriterium bei Restzweifeln: aus welcher Nummer kommt man am ehesten wieder raus? Das Bedürfnis nach absoluter Ungestörtheit, speziell für konzeptionelle Arbeiten, die wirtschaftliche Unabhängigkeit vom Münchner Mietmarkt und der weitgehende Verzicht aufs Autofahren, waren die entscheidenden Pluspunkte.

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