Think positive – all over Europe!


Verkehrte Welt. Da sind uns die USA manchmal mir ihrem Positivismus etwas auf die Nerven gegangen und jetzt müssen wir selbst diese Mentaltechnik anwenden. Um möglichst ein gesittetes Vorbild zu bleiben, während die Amerikaner uns den Mittelfinger zeigen. Sei's drum, die Realpolitik in Europa startet im entscheidenden Wahljahr 2017 mit einem klaren Ja der Niederländer zur Einheit in Vielfalt.


Das Ja sagen hat merkwürdigerweise einen schlechten Ruf. Jasager gelten oft als naive Mitläufer, Neinsager dagegen als kritisch und selbstbewusst. Warum eigentlich? Man tut sich doch nur leichter damit, etwas zu bekritteln, als ehrlich zu dem zu stehen, was einem gefällt. Lästern war schon immer einfacher, als Partei zu ergreifen. Überhaupt wird Negatives von der menschliche Psyche bevorzugt behandelt. An das Positive gewöhnt man sich schnell und behandelt es in der Folge mit einer gewissen Respektlosigkeit. Das Negative beansprucht aber stets die volle Aufmerksamkeit und spielt sich permanent in der Vordergrund. In einer sozialen Gemeinschaft reicht ein einziger Troll um die Stimmung für alle zu versauen.

Ist das nun das psychosomatische Problem unserer Zeit? Alles was gut und richtig ist, scheint in der Kakophonie destruktiver Parolen zu verrauschen. Im dekadentem Überdruss am gehabten Wohlstand und einem bis dato unvorstellbaren Nihilismus ertönt jetzt mancherorts ein national besoffenes Nein zur Gemeinsamkeit, als gäbe es kein Morgen. Zu Recht bezeichnet der US-Regisseur Michael Moore die Wahl Trumps als „größtes Fuck You der Menschheitsgeschichte“. Europa muss dagegenhalten, in Solidarität mit der amerikanischen Zivilgesellschaft! Schließlich haben wir unser „In Vielfalt geeint“ vom „e pluribus unum“ der USA abgepaust.

Die absurd negative Darstellung der Gegenwart und die infame Diskreditierung der freien Medien als „Lügenpresse“ oder „Fake News“ ist vielen Menschen Gott sei Dank jetzt so unerträglich geworden, dass sie für etwas auf die Straße gehen und nicht aus Protest gegen etwas. An den sonntäglichen Demos der Pulse-of-Europe-Bewegung beteiligen sich von Woche zu Woche mehr Menschen. Es sind aber längst noch nicht genug!