Zeichner verteidigen die Meinungsfreiheit

Zeichnung aus dem Buch: Chris Riddell


Quint Buchholz ist wohl zu Recht einer unserer beliebtesten Buchillustratoren. Für meinen Geschmack hat das zwar immer etwas zu wenig Konturenschärfe, aber eins muss ihm der Neid lassen: seine Einfälle sind stets intelligent und in ihrer stillen Art poetisch und packend zugleich. Heute in der Süddeutschen gab es ein besonders schönes Motiv, das muss ich unbedingt konservieren – Voilà!


Quint Buchholz' Beitrag zum Buch – für mich die beste Zeichnung


Es ist immer wieder mal notwendig, ernsthaft über die elementare Bedeutung von Presse- und Meinungsfreiheit, Kunst und Kultur nachzudenken. Manch einer mag der Ansicht sein, dass Kulturangebote verzichtbare Luxusartikel sind. Doch ein weltoffener Kulturbetrieb ist das Rückgrat unseres Gesellschaftslebens und Ausdruck unserer hochzivilisierten Identität. Wenn wir uns selbst das Kreuz brechen, indem wir alles Mögliche wegrationalisieren, triumphiert am Ende der primitive Steinzeitkrieger. Der Spätaufklärer Georg Christoph Lichtenberg formulierte den berühmten Aphorismus: „Mehr als das Blei in den Kugeln hat das Blei in den Setzkästen die Welt verändert.“

So gesehen, ist auch der spitze Bleistift eine noble und zielgenaue Waffe.


Die Projektidee ist aller Ehren wert, doch die meisten Illustrationen sind meiner Meinung nach nicht besonders gut. Vieles verstehe ich ehrlich gesagt auch gar nicht. Und das, obwohl im Text explizit darauf hingewiesen wird, dass die eigene Kultur der Missing Link zur Entschlüsselung ist. Ich habe länger gewartet, um mir das Buch zu bestellen, und war dann doch etwas enttäuscht.


Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!