desktopsecrets – kryptografischer Kalender

Wer sich mit der Schrifthistorie beschäftigt, kommt nicht (und will auch nicht) an der Kryptologie vorbei. Geheimschriften und Verschlüsselungsmethoden begeistern mich schon immer und veranlassen mich in diesem Fall zum sogenannten „Storytelling“. Seit Edward Snowden ist das Thema Verschlüsselung zwar in aller Munde, als wir die desktopsecrets „enthüllen“, gehen die heutigen Whistleblower aber womöglich noch in die Schule. Ein zufriedener Rückblick, wenn man bedenkt, dass diese Arbeit kurz nach Y2K entsteht.
Die Idee mit dem ewigen Kalender kommt also nicht von ungefähr. Mit den adhäsiven, halb transluzenten Labels lässt sich jedes Jahr aufs Neue einstellen.
Die kleinen Randnotizen im Kasten gehen in dieser Präsentation natürlich unter, sind aber als Erklärung nicht unwichtig. Hier der Text: „Die Hieroglyphen waren schon immer ein Synonym für das Nichtentzifferbare. Zum Schlüssel wurde der unter Napoleon gefundene Stein von Rosette, mit Textzeilen in Hieroglyphisch, Demotisch und Griechisch. Erst jetzt wurde klar, dass es sich nicht um eine Bilderschrift, sondern (überwiegend!) um eine Lautschrift handelte.“ – Der Text innerhalb der goldenen „Kartusche“ lautet demnach „Cleopatra“. (siehe Auflösung neben der Randnotiz).
Im Auftrag von Maro und Partner, München
Text: Herbert Maro
Beauty Fotografie: Bernhard Lang
Datastream Photos: AdobeStock